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Methodenbeschreibung Bacharach

Das Prinzip des Verfahrens ist recht einfach: Aus dem Rauchgas-Kernstrom wird eine definierte Abgasmenge durch ein weißes Filterpapier gesaugt und die entstandene Schwärzung visuell mit einer Rußzahl-Vergleichsskala verglichen.

1965 wurde diese Methode von ASTM erstveröffentlicht und seither oft überarbeitet. Die ASTM-Norm war Ausgangspunkt vieler nationaler Normen.

ASTM D2156
Standard Test Method for Smoke Density in Flue Gases from Burning Distillate Fuels, ASTM International, West Conshohocken, PA, 2018. Link

DIN 51402
Prüfung der Abgase von Ölfeuerungen; Visuelle und photometrische Bestimmung der Rußzahl. Link

ÖNORM M 7531
Prüfung der Rauchgase von Ölfeuerungen für den Hausbrand und für Kleinheizanlagen; Bestimmung der Rußzahl. Link

Die Rauchgasentnahme erfolgt mit einer Rußpumpe, die von verschiedenen Herstellern angeboten wird. Hier das Original von Bacharach.

Die Rußzahl-Vergleichsskala ist eine zwischen weiß und schwarz linear gestufte Referenztabelle. Weiß ist dabei als 85% Reflexionsvermögen ±2,5% definiert. Das entspricht einer Toleranz von 0,25 RZ-Einheiten – ein erster Hinweis für die erwartete Richtigkeit.

 

Rußskala
Abb 5.4: RZ-Vergleichsskala (li) und Filterstreifen mit 4 Messungen (re)

 

Es sind 3 Messungen in Serie vorgeschrieben. Der finale Wert ist der Mittelwert daraus. Wie geanau zu messen ist, schreibt der Pumpenhersteller vor. Üblicherweise besteht jede Messung aus 10 Saughüben – schnelles Ansaugen, Druckausgleich abwarten, zügiges Ausblasen – die jeweils innerhalb von 1 min beendet sein sollen.

Über die Wiederholbarkeit berichtet die ASTM:
The difference between test results obtained by the same operator with the same apparatus under constant operating conditions on identical test material would, in the long run, in the normal and correct operation of the test method, exceed one-half of a smoke spot number for only one case in twenty.

Über die Reproduzierbarkeit berichtet die ASTM:
The difference between two single and independent measurements of smoke spot number by different operator/instrument pairs at the same location on identical test material would, in the long run and in the normal and correct operation of the test method, exceed one smoke spot number for only one case in twenty.

Über den systematischen Fehler berichtet die ASTM:
The bias of this test method cannot be determined because there is no accepted standard distillate fuel with a known smoke spot number.

Zitate aus http://www.soliftec.com/ASTM%20Pump%20Test%20Method.pdf

Resümee

Die Spreizung der Vergleichsskala mag für Anlagen aus den 60ern ausreichend gewesen sein, aber heute liegt der Arbeitspunkt bei RZ~0 und der Grenzwert bei RZ =1. Für diesen Arbeitspunkt ist die Methodenspezifikation nach Bacharach nicht mehr adäquat.

Weitere Methodenbeschreibungen

 

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